Mittwoch, 30. November 2022

Speyer, eine geschichtsträchtige Stadt

Vom frühen Bischofssitz bis zur protestantischen Kirche

vom 26. bis 29. Oktober 2021

Fotos:Copyright Lutz Mardorf

 

Am Anfang einer jeder Städte- und Studienreise stellt sich die Frage nach einem geeigneten Hotel. In Speyer bietet sich das Hotel Domhof an. Nicht nur die zentrale aber ruhige Lage im Schatten des Kaiserdoms zu Speyer sondern auch die geschichtliche Atmosphäre, die das Gebäude ausstrahlt führt zu der Auswahl. Schon lange vor uns haben hier gekrönte Häupter geschlafen, gegessen und getrunken: Kaiser Sigismund zum Beispiel vor über 500 Jahren oder König Wenzel, und viele ihrer "Kollegen". Von hier brach einst auch Heinrich IV zu seinem berühmt gewordenen "Gang nach Canossa" auf. Das Gebäude beherbergte das Reichskammergericht, danach das reichsstädtische Gymnasium mit dem "Barbarossasaal" als Schultheater.  Und heute durften wir diesen Saal als Frühstücks- und Speiseraum benutzen. Was für eine Atmosphäre.


 


 

Nach dem Konrad II. aus dem Geschlecht der Salier, König des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, um 1030 den Grundstein des Doms zu Speyer legte, brauchte es 30 Jahre bis Kaiser Heinrich IV. die Domweihe vornehmen lassen konnte. Die Einwölbung des Mittelschiffes war die erste dieser Größenordnung seit der Antike. Der Dom präsentiert sich als dreischiffiger Kirchenbau zwischen zwei Querbauten, die jeweils von einer Turmgruppe flankiert werden.

 


 

Nach der Zerstörung des Doms durch französische Revolutionstruppen und nach dem Ende der napoleonischen Ära wurde der Dom durch den bayrischen König Ludwig I. wiederhergerichtet und eine neue Vorhalle gebaut. Hier befinden sich zwei große Standbilder, zum einen eins von König Adolf von Nassau und zum anderen von eins von König Rudolf von Habsburg. 

 


 

Neben dem Dom hat Speyer 5 aktive katholische und 5 aktive protestantische Kirchen, sehr paritätisch aufgeteilt. Insgesamt stehen in Speyer 29 kirchliche Gebäude, auch wenn sie nicht mehr alle als Kirche dienen.

Als Beispiel hier dargestellt ein Blickfang von Orgel, Altar und Kanzel der Dreifaltigkeitskirche. Sämtliche Einbauten sind in Holz gearbeitet. Teure Steine und Marmor konnte man sich nur für den Außenbau leisten; die aufgemalte Marmorierung auf den Säulen sollte Steinwerk vortäuschen. Aber besonders sehenswert sind die Malereien an den Emporbrüstungen und der Gewölbedecke.

 


 

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Gedächtniskirche der Protestation gebaut. Die imposante Kathedrale mit einem 100 m hohen Turm ist ein Juwel der Neugotik. Ein einzigartiger Glasfensterzyklus und ein wunderschönes Kreuzrippengewölbe schmücken das Kirchenschiff. Vor dem Eingang In der Mitte der Gedächtnishalle steht das Standbild von Martin Luther. Er hält in der Linken die aufgeschlagene Bibel und ballt die Rechte zur Faust; mit dem rechten Fuß zertritt er die päpstliche Bannbulle

 


 

In der kleinen Pfaffengasse 20, die einst Alte Judengasse hieß, befindet sich der mittelalterliche Judenhof mit den Resten der Synagoge und mit dem guterhaltenen Reinigungsbad (Mikwe). In die zehn Meter tiefe Mikwe gelangt man über eine steile Treppe, zum rituellen Tauchbad der Juden.



Neben dem Hotel Domhof befindet sich das Restaurant Hausbrauerei Domhof, in dem wir gemütliche Abende mit schmackhaften Essen verbrachten.

 


 

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