Eine Reise in die Weltgeschichte, aber auch eine Reise mit Entspannung.
vom 24. September bis 4. Oktober 2019
Fotos: Copyright Lutz Mardorf
Jordanien ist ein Land zwischen Israel, Westjordanland, Syrien, Irak, Saudi-Arabien
und mit einer Seegrenze zu Ägypten. Ein Land welches als Vermittler zwischen den spannungsgeladenen
Ländern fungiert und seine Außenpolitik seit Jahren zum Westen orientiert. Ein
Land, das in der Fläche nur leicht größer als Österreich ist und ca. 10 Mio.
Einwohner hat, wovon ca. 4 Mio. in der Hauptstadt Amman wohnen. Ein Land, das im Osten am Toten Meer 420 m unter dem
Meeresspiegel liegt, und im Süden die
höchsten Berge mit ca. 1800 m Höhe hat. Jordanien besteht zu 80% aus Wüste, vor
allem im Osten und Süden.
Mit dem Veranstalter Humboldt-Reisewelt erlebten wir eine 11-tägige Rundreise
durch Jordanien mit Aufenthalt am Roten
Meer und am Toten Meer. Mit der Fluggesellschaft Royal Jordanian geht es in ca. 4 Stunden in einem
Direktflug von Frankfurt nach Amman. Auch wenn die Fluggesellschaft Royal Jordanian auf ihrer Website
vermittelt, man könnte mit einem
königlichem orientalischen Service an Bord rechnen, ist der Service nicht
besser sondern eher schlechter als bei einem vergleichbaren Flug mit Eurowings.
Am späten Abend empfängt uns am
Flughafen Amman unser Reiseleiter Ali
und bringt uns mit dem Reisebus zum Hotel Regency Palace in der
Innenstadt von Amman. Das Hotel ist vom Zimmerstandard nicht mehr das neueste
Hotel, aber die orientalische Atmosphäre und das freundliche Personal vermitteln uns eine herzliche Gastfreundlichkeit. Und es gibt auch nach unserer Ankunft am späten Abend am Buffet noch etwas zu essen.
Am Nachmittag fahren wir zu der ca. 50 km nördlich von Amman gelegene
antiken Stadt Gerasa, dem heutigen Jerash.
Ihre Blütezeit erlebte die römische Stadt im 2. und 3. Jh. Vor dem
Eingang zur römischen Stadt empfängt uns ein monumentaler Triumphbogen, der zum
Besuch von Kaiser Hadrian gebaut wurde. Nach dem Eintritt durch das Südtor kommen
wir zum in ovaler Form gebauten Forum mit den 56 aufrecht stehenden ionischen
Säulen. Vom Forum geht man direkt in die 700 m lange Kolonnade, den Cardo
Maximus, bis zum Nordtor. Im Süden der römischen Stadt ist neben dem Zeustempel das
Südtheater in die Bergflanke eingebettet. Das Theater bietet für ca. 4000 Besucher Platz. Nach dem durch unseren Führer Ali geführten Rundgang fahren wir wieder mit unserem Bus zu unserem
Hotel in Amman und bereiten uns innerlich auf die Weiterfahrt am nächsten Tag
vor.
Am nächsten Morgen geht es nach Madaba, wo wir in der St. Georgs Kirche das spätantike Mosaik mit der Palästina-Karte bestaunen. Das Mosaik zeigt u.a. neben mehreren Städten das fischlose Tote Meer (ein Fisch wendet sich ab und schwimmt in den Jordan zurück) und die Heilige Stadt Jerusalem. Danach fahren wir zum Berg Nebo mit der Moses-Memorialkirche mit Mosaiken mit Jagdszenen, Löwen und Gazellen aus dem 6. Jh. Vom Berg Nebo haben wir einen fantastischen Blick zum Jordantal und zum Toten Meer.
Am Abend
treffen wir mit unserem Bus im Petra Guesthouse im Wadi Musa ein, nur wenige
Schritte vom Petra Visitor Center. Wir
begeben uns direkt in die „Petra by night“ Veranstaltung. Hunderte
Kerzenleuchten zeigen uns bei sternenklarer Nacht den Weg zum Siq und durch den
Siq bis zum Platz vor dem Schatzhaus Knazne al-Firaun. Auf ausgelegten Kissen
und Decken lauschen wir der Erzählung
über die Geschichte der Nabatäer und der mystischen Musik. Und eine Stimme sagt „close your eyes and
connect with your self“. Am nächsten Tag, direkt nach dem Frühstück,
gehen wir die 1,5 km zum Siq-Eingang bei strahlendem Sonnenschein. Dann kommen
wir in den Siq, an manchen Stellen ist die Schlucht nur ca. 3 m breit und ca. 100
m hoch, und die Sonnen wirft lange Schatten. Dann am Ende des Siq´s öffnet sich
ein schmales Blickfenster zum Schatzhaus Knazne al-Firaun. Die Sonne steht
jetzt schon höher, die Fassade wird von der Sonne beschienen, und die
Schatten liefern ein plastisches Bild. Auf dem Weg zum römischen Theater wird
die Schlucht immer breiter, und man sieht auf der linken Seite einige größere
Grabanlagen und Höhlen. Die Sonne steigt jetzt ihrem Zenit entgegen und die Temperaturen steigen gleichsam an.
Aber wir klettern mit unserem Führer Ali noch auf der rechten Seite des Wadi zu
den Königsgräbern. Oben angekommen haben
wir einen atemberaubenden Blick auf die Felsenstadt.
Leider fährt unser Bus schon um
15.00 Uhr vom Visitor Center ab Richtung Aqaba, und wir können nicht weiter
die Felsenstadt erkunden. Wir hätten uns noch eine weitere Nacht im Petra
Guesthouse gewünscht, um genügend Zeit für die Felsenstadt zu haben. Das war ein
Manko unseres Reiseveranstalters Humboldt-Reisewelt. Nach deren Planung
erreichen wir am Nachmittag das Mövenpick
Resort & Spa Tala Bay in Aqaba, ein eindrucksvolles Spa-Resort am Strand
des Roten Meeres. Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug ins Wadi Rum. Im Wadi
Rum ragen Gesteinsformationen wie Säulen oder Pfeiler aus dem leicht rötlichen Wüstensand. Die großen Temperaturunterschiede zwischen
Tag und Nacht zerklüfteten das Felsmassiv durch extreme Erosion, und es wurde zu
phantastischen Formen aufgesprengt. Von Aqaba kommend streift die Hejaz-Bahn das
Wadi Rum und Lawrence von Arabien lässt grüßen. Ein Beduinenüberfall auf die
Hejaz-Bahn wird gerne als Programmpunkt für die Touristen inszeniert.
Unser letztes Highlight der Rundreise mit Humboldt-Reisewelt ist
der Aufenthalt im Mövenpick Resort& Spa Dead Sea tief unten am Toten Meer.
Es liegt zugleich am tiefstgelegensten Punkt der Erde mit 420 m unter dem
Meeresspiegel. Das Resort ist im Stil eines arabischen Dorfes gebaut und liegt
in einem grünen und blühenden Garten.
Das Tote Meer ist das Sammelbecken
des Flusses Jordan und hat keinen
Abfluss. Der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt jedes Jahr um fast 80 cm, und
der Salzgehalt beträgt durch die ständige Verdunstung des Wassers ca. 25 %.
Wenn man darauf achtet beim Baden kein Salzwasser zu schlucken, ist es beim
Schwimmen auf dem Rücken nicht gefährlich. Und zum Schluss das obligatorische
Foto als Erinnerung an eine schöne und eindrucksvolle Reise.
Unsere kleine Reisegruppe bedankt sich an dieser Stelle noch einmal bei unserem Reiseführer Ali für die schönen Führungen durch Jordanien.